Wie Sie Stress mit emotionaler Intelligenz besser bewältigen

Auf die Dosis kommt es an, auch beim Stress. Zu viel davon wirkt auf alle Körperfunktionen und macht krank . Stressoren und negative Emotionen setzen im Körper Stresshormone frei und halten Körper und Geist in einer ungesunden Alarmbereitschaft. In Stresssituation ist der Hormonspiegel ständig im Belastungsbereich. Das führt neben den körperlichen Auswirkungen auch zu einer eingeschränkten Sicht des Handlungsspielraums und zu einem Mangel an Kreativität. In diesem Zusammenhang ist die emotionale Intelligenz eine der wichtigsten Voraussetzungen dafür, um mit Stress besser umzugehen und ein Burnout zu vermeiden. Ein besseres Bewusstsein über die eigenen Emotionen oder die von anderen kann die Handlungsfähigkeit aufrechterhalten oder wiederherstellen. Nach regelmäßiger Selbstreflexion von Führungskräfte oder des Teams ist eine Veränderung der Einstellung zu einer neuen Herausforderung möglich. Daraus entwickelt sich eine andere Art zu agieren und zu handeln und damit öffnen sich neue Perspektiven für die Zukunft.

Wenn Emotionen im Unternehmen weniger unterdrückt und weniger in Sachaussagen verpackt werden, entstehen ein besserer Umgang miteinander, ein größeres Verständnis füreinander und weniger Frustration.

In diesem Blog erfahren Sie, wie Sie Ihre Emotionen besser achten und verstehen können, um negativen Stress zu reduzieren und Ihre Widerstandsfähigkeit zu stärken.

Stress identifizieren

Ein Leben ohne Stress kann sehr schnell langweilig werden. Ein Leben mit viel Stress kann jedoch sehr anstrengend sein. Es ist daher wichtig, den goldenen Mittelweg zu finden. Gleichzeitig ist es notwendig zu identifizieren, was konkret in Ihrem Leben Stress verursacht und was für Sie positiver oder negativer Stress bedeutet.

  • Welche stressigen Situationen empfinden Sie als positiv, welche als negativ?
  • Welchen Unterschied sehen Sie zwischen den beiden Zuständen?
  • Wo liegen in beiden Situationen die Stressoren: im inneren oder im äußeren?

Versuchen Sie, Ihre Sensibilität bewusster wahrzunehmen, und den Stressor ganz genau zu identifizieren, um die Situation besser zu bewältigen und Gegenstrategien zu entwickeln.

  • Haben Sie Mühe, mit Kritik umzugehen?
  • Kommen Sie bei einer verletzenden Bemerkung ins Grübeln?
  • Jammern Sie oft über eine konkrete Situation?

Jammern etwa erzeugt Stress und schadet langfristig der eigenen Einstellung zum Job. Man vergeudet viel Energie damit und begibt sich in eine Opferrolle, in der man bald nicht mehr handlungsfähig ist und resigniert. Man fühlt sich wie in einem Spinnennetz gefangen, und es kommt zu:

  • Verstärkung der negativen Gefühle wie Hilflosigkeit, Wut oder Hoffnungslosigkeit
  • Konzentration auf Negatives statt einer positiven Sicht auf Dinge, die gut funktionieren
  • Beschränkung der eigenen Wahrnehmung in der spezifischen Situation
  • Verhinderung von positivem Denken sowie eines positiven Blicks in die Zukunft

Reflektieren Sie über Ihre Gefühle und die Stressreaktionen in Ihrem Körper, um zu verstehen, was sie wirklich verletzt oder stört.

Durch emotionale Intelligenz lernen Sie besser mit sich selbst und mit Ihren Kräften hauszuhalten. Um gelassener zu sein, ist die Veränderung Ihrer Einstellung gegenüber den bisherigen Stressfaktoren relevant. Damit übernehmen Sie wieder die Eigenverantwortung in Ihrem Leben und geben anderen weniger Macht über Sie.

Perspektive wechseln

  • Welche Erwartungen haben Sie?
  • Welche Enttäuschungen und Gefühle haben Sie erlebt?
  • Welche Auswirkungen hat Stress auf Sie?
  • Über welche Ressourcen verfügen Sie, um den Stress zu reduzieren?

Emotionen wahrnehmen und Werte anerkennen

Viele Neurowissenschaftler behaupten, dass Emotionen uns erst bewusst werden, wenn wir die Körpersignale wahrnehmen. Das heißt, Emotionen werden immer begleitet von Körpereindrücken. (somatische Symptome). Die Emotionen sind die Verbindung zwischen Geist und Körper. Die Wahrnehmung der eigenen Emotionen gehört zum sich selbst Anerkennen, weil die Emotionen ein Teil von Ihnen sind.

Werte bedeuten Ihnen in einem gewissen Kontext etwas und sind für Sie wichtig. Sie sind die Leitschienen für Ihr Verhalten und Handeln, helfen Ihnen, die eigene Umwelt zu bewerten, und bieten ein Vergleichskriterium an. Die Ergebnisse der Bewertungen sind die Emotionen. Wenn Sie einen Job haben, der nicht Ihren Werten entspricht, besteht ein beträchtliches Risiko, dass Sie bald in Dissonanz mit sich selbst sind, die Motivation verlieren und keinen Sinn in dieser Aktivität zu finden. Stress und Unzufriedenheit steigen. Damit ist es notwendig, dass Ihre eigenen Ziele mit Ihren Werten im Einklang sind, um positive Emotionen zu erzeugen.

Ohne klares Ziel werden Sie die meisten Aufgaben als stressig oder langweilig empfinden, weil sie keinen Sinn machen. Sie steigern den Stress im beruflichen Leben und das Risiko für Burnout oder Boreout.

Aus diesem Grund ist es wichtig, sich seiner Werte bewusst zu sein, klare Ziele zu formulieren, und im Einklang mit sich selbst zu sein. So vermeiden Sie widersprüchliche emotionale Reaktionen und reduzieren den negativen Stress.

Emotionale Intelligenz entwickeln

Emotionale Intelligenz ist die Fähigkeit, die eigenen Emotionen und die Emotionen anderer bewusst wahrzunehmen und anzuerkennen. Mit einem besseren Verständnis Ihrer Emotionen verhalten Sie sich bei Veränderungen und Herausforderungen anders. Sie können so den negativen Stress reduzieren und besser mit diesem umgehen.

Hier ist es wichtig zu verstehen, welche Assoziationen sich hinter den Emotionen im Zusammenhang mit einer Veränderung verbergen.

  • Wann waren Sie das letzte Mal in der Arbeit emotional?
  • Welche Assoziationen versteckten sich hinter den Emotionen?

Zwei wichtige Emotionen, hinter denen starke individuelle Assoziationen stecken, spielen in Stresssituation eine große Rolle.

Ärger

Beim Ärger handelt es sich um eine Emotion welche durch eine Werteverletzung hervorgerufen wurde. Stärker als andere Emotionen belastet Ärger den Körper und sorgt für physiologisch Nebenwirkungen. Er wird als anstrengend empfunden und erlebt. Ärger ist ein ausgesprochen mächtiger Motivator, der in Richtung Veränderung oder zumindest zu mehr Distanz führt. Die Emotion löst das Signal zur Flucht oder aber zum Handeln aus.

  • Worüber haben Sie sich vor kurzem so richtig aufgeregt?
  • Wo war der Ärger in Ihrem Körper spürbar?

Angst

Viele Menschen haben Angst vor Veränderungen, weil sie ihre Komfortzone als sicher wahrnehmen und damit nicht verlassen wollen. Gewohnheiten und festgefahrene Routine geben uns ein Gefühl von Sicherheit.

Es ist wichtig zu lernen, mit den eigenen Ängsten umzugehen, weil Angst der Stressfaktor Nummer eins ist. Die Angst als Emotion der Unsicherheit ist sicherlich die irrationalste aller Emotionen. Wenn Sie sich Ihrer Ängste bewusst sind, können Sie diese auflösen.

Es ist nicht immer einfach, sich auf ein unbekanntes Umfeld einzulassen. Doch genau das ist die Voraussetzung, um zu wachsen und mutiger zu werden. Der beste Weg, um Untätigkeit zu verhindern und Sorgen zu reduzieren, ist seine Emotionen zu verstehen und seine irrationalen Ängste zu überwinden.

  • Welche Stressreaktion verursacht Angst bei Ihnen?

Bei Veränderungen, Umstrukturierungen oder bei Kündigung kommen rasch Emotionen hoch. Nehmen Sie sich in diesem Fall die Zeit und identifizieren Sie die eigenen Ängste. Drücken Sie diese klar aus, um zu erkennen, welche Ängste begründet und welche möglicherweise irrationale Ängste sind.

Die Erfahrung zeigt, dass diese Arbeit keinesfalls mit Arbeitskollegen oder Mitarbeitern, welche sich in derselben Situation befinden, durchgeführt werden sollte. Ein gegenseitiges Aufschaukeln führt dazu, dass sich die Ängste verstärken und die Arbeit somit kontraproduktiv ist. Hilfreich ist, diese Reflexionsarbeit mit einer neutralen und wohlgesonnenen Person, beispielsweise einem Coach, zu absolvieren, um so Abstand zu gewinnen und dem Teufelskreis entfliehen zu können.

Handlungsspielräume wahrnehmen

In schwierigen und stressigen Situationen verlieren die Menschen sehr oft den Blick auf den Horizont. Genau in diesen Phasen ist es relevant, den Handlungsspielraum wahrzunehmen, sei er auch noch so klein. Damit werden die Aktivitäten auf das fokussiert, was im unmittelbaren Einflussbereich liegt. Es wird Verantwortung übernommen und die Umstände werden aktiv gestaltet.

Tipps zur Stressbewältigung und zur Steigerung der Widerstandsfähigkeit

  • Steuern Sie Ihre Gedanken bewusst, um positive Emotionen zu empfinden und Ihre eigene Leistung einzuschätzen.
  • Nehmen Sie sich täglich Zeit zur Selbstreflexion über Ihre Emotionen und für Dankbarkeit.
  • Sorgen Sie für emotionales Gleichgewicht und machen öfter Sport.
  • Sehen Sie Stress als Herausforderung. Verlassen Sie die schädliche Opferrolle.
  • Werden Sie sich bewusst über Ihren eigenen Druck, der Stress verursacht, und seien Sie wohltuend mit sich selbst.
  • Machen Sie Ihre Arbeit rechtzeitig. Das Aufschieben der Aufgaben erhöht den Stress und den Druck.
  • Planen Sie zum Ausgleich von Stress ausreichend Zeit für Erholungsphasen ein. So tanken Sie wieder Energie und Kraft für die folgenden Tage.
  • Fokussieren Sie auf die positiven Aspekte Ihrer Tätigkeit, um innere Zufriedenheit zu entwickeln und andere Chancen zu entdecken.

Mit diesen Tipps lernen Sie sich selbst besser zu führen und den Stress in der Arbeit besser zu reduzieren. Die regelmäßige Selbstreflexion erleichtert das Verstehen Ihrer eigenen Emotionen, nimmt Ihre Bedürfnisse wahr und verändert Ihre Reaktion gegenüber dem Stress.

Fazit

Trotz der turbulenten Zeiten ist es für Führungskräfte wichtig, sich nicht von Emotionen überfordern zu lassen und einen klaren Kopf zu bewahren. Dafür ist es hilfreich zu lernen, seine Emotionen zu verstehen und besser zu steuern sowie seine Resilienzhaltung zu stärken.

Führungskräfte brauchen jedoch den Mut, ein empathisches Verhalten zu zeigen und achtsam in ihrer Kommunikation zu sein. Damit können Sie die Oberfläche verlassen und den Weg finden, um die Mitarbeiter in das Unternehmensgeschehen einzubinden, sie zu unterstützen und zu verstehen. Der Einfluss der Führungskräfte ist bei schwierigen Situationen oder in Veränderungsphasen entscheidend. Die Kompetenzen der Vorgesetzten und ein Bewusstsein für den Führungsstil sind eine relevante Ressource für die Resilienz von Teams.

Die Resilienz im Team unterstützt die Mitarbeiter konstruktiv und positiv zu sein, fokussiert und zielorientiert zu bleiben und mit Veränderungen besser umzugehen, ohne sich aus der Bahn werfen zu lassen. Außerdem verhilft Resilienz durch Vertrauen zu einem besseren Arbeitsklima. Das fördert die nachhaltige Widerstandsfähigkeit des Teams, Schwierigkeiten werden gemeinsam besser bewältigt und Belastungen werden eher als Herausforderungen wahrgenommen.

Die gute Nachricht ist, dass Emotionale Intelligenz in uns allen vorhanden und erlernbar ist. Alle kleinen Schritte in diese Richtung zeigen Wirkung. Jede Verbesserung der Haltung hilft, Stress besser zu meistern und die eigenen Emotionen wahrzunehmen und zu verstehen. Damit steigt die Lebensqualität in der Arbeit, die Zufriedenheit und die Widerstandsfähigkeit.

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