Respekt im Job für ein besseres Wohlbefinden am Arbeitsplatz

Sowohl in der Gesellschaft als auch in der Arbeitswelt spielt Respekt eine immer wichtigere Rolle. Sich respektiert zu fühlen und fair behandelt zu werden ist ein Anker für Zufriedenheit am Arbeitsplatz. In meinen Beratungen stelle ich immer wieder fest, dass sich nicht nur junge Führungskräfte Respekt verschafften wollen. Vor allem Frauen in Führungspositionen benötigen viel Aufwand, um respektiert zu werden.

Um Respekt im Job zu erlangen empfiehlt sich eine Reflektion über die innere Haltung, die eigene Kommunikation sowie das eigene Verhalten.

Meiner Erfahrung nach ermöglicht aber erst die Entwicklung des Bewusstseins für dieses Thema sich besser zu verstehen und sich somit Respekt zu verdienen.

Deshalb fasse ich hier eine Anleitung für eine Selbstreflexion in drei Schritten zusammen:

Respekt durch die innere Haltung

  • Sich selbst respektieren

Sie werden andere nicht dazu bringen, Sie zu respektieren, wenn Sie sich nicht selbst respektieren und akzeptieren. Ein positives Selbstbild hilft, das Selbstwertgefühl zu erhöhen. Mit Eigenliebe stärken Sie Ihr Selbstbewusstsein. Im Gespräch schmälern Sie nicht Ihre Leistung, sondern berichten Sie von Ihren Erfolgen. Nehmen Sie Ihre positive Wirkung auf andere Menschen bewusst wahr.

  • Emotionale Intelligenz entwickeln

In Führungspositionen spielt der Umgang mit Emotionen eine entscheidende Rolle. In erster Linie ist es wichtig, seine eigenen Gefühle zu identifizieren, zu erkennen und zu verstehen, um sie besser zu steuern. Je mehr Sie sich mit Ihren eigenen Emotionen beschäftigen, desto besser können Sie Ihre Emotionen sowie die Emotionen von anderen verstehen.

Die Selbstreflexion eröffnet neue Perspektiven und schafft ein neues Bewusstsein, um sich selbst besser zu erkennen und um an der inneren Haltung zu arbeiten.

  • In welcher Situation haben Sie sich nicht respektiert gefühlt?
  • Was war der Auslöser dafür?
  • Welche Emotionen wurden in diesem Moment bei Ihnen hervorgerufen?

Respekt durch bessere Kommunikation

Kommunikation ist ein relevantes Instrument, um Respekt zu vermitteln. Von einer respektvollen Kommunikation profitieren alle Beteiligten am Arbeitsplatz.

  • Nein sagen

Sie haben immer gute Gründe, „ja“ zu sagen. Sie wollen jemandem einen Gefallen tun, Sie wollen keinen Konflikt im Team oder Sie wollen niemanden enttäuschen. Doch hat ein „ja“ seinen Preis: es könnte ein Grund sein, weshalb Sie sich nicht respektiert fühlen. Wenn Sie Ihre Bedürfnisse, Ihre Gefühle und Ihre Rolle als Führungskraft bewusst wahrnehmen, ist es einfacher sich durchzusetzen, Prioritäten zu setzen und Aufgaben im Team zu delegieren. So wachsen Sie in Ihrer Rolle. Gleichzeitig lernen Sie besser zu delegieren, werden entlastet und können sich auf Ihre Führungsaufgaben konzentrieren. Ihre Mitarbeiter freuen sich über den Vertrauensbeweis und entwickeln sich auch im Team weiter. Sie werden damit authentischer und verschaffen sich Respekt in Ihrem Umfeld.

  • Wertschätzung aussprechen und Anerkennung geben

Eine wertschätzende Kommunikation auf Augenhöhe, vor allem in schwierigen Zeiten, ist das A und O, um Respekt zu zeigen. Sie vermittelt den MitarbeiterInnen das Gefühl, als Menschen gesehen zu werden. Dort, wo Führungskräfte und MitarbeiterInnen sich die Zeit nehmen, um miteinander zu reden und einander zuzuhören, bauen sie Vertrauen auf, reduzieren Ängste und lösen Konflikte besser. Diese Art der Kommunikation hat großen Einfluss auf die Arbeitsqualität, unterstützt bei der Vorbeugung von Stress und erhöht die Motivation sowie die Anerkennung.

  • Klarheit über Ihre Rolle und Vertrauen schaffen

Um besser zu kommunizieren ist es notwendig, ein deutliches Bild über die eigene Rolle als Führungskraft sowie über die Erwartungen der anderen zu haben. Sind Ihnen diese Erwartungen bekannt, können Sie Ihre Argumente besser für die jeweiligen Stakeholder vorbereiten. Durch die vorbereitete und damit gezielte Kommunikation verschaffen Sie sich mehr Respekt und erhöhen gleichzeitig das Vertrauen.

  • Wie sehen Sie Ihre Rolle als Führungskraft?
  • Was wollen Sie noch verbessern?
  • Welche Erwartungen haben Ihre MitarbeiterInnen, Kollegen und Vorgesetzte an Sie?

Respekt durch Verhalten

  • Menschlichkeit zeigen

So banal es klingt: Respekt ist eine Frage der Gegenseitigkeit. Sympathie und Menschlichkeit sind wichtige Faktoren für gegenseitigen Respekt am Arbeitsplatz. Durch Eigenschaften wie Höflichkeit, aktives Zuhören, Verständnis zeigen, Ehrlichkeit, Humor und lösungsorientiertes Denken zeigen Sie Menschlichkeit und machen sich zugänglich. Der Gegenpol ist Respekt aus Angst vor Ihnen, durch Ihren Status oder aufgrund der Hierarchie.

Der Schlüssel ist die richtige Balance zwischen Ihrer Rolle als Führungskraft und darum, sich selbst nicht immer allzu ernst zu nehmen. Gelingt Ihnen die Balance bauen Sie Sympathie auf und reißen Barrieren nieder.

  • Kritikfähigkeit entwickeln

Als Führungskraft ist es kontraproduktiv, an den Mythos der Perfektion zu glauben. Vor allem Frauen in Führungsposition machen sich ihr Arbeitsleben damit schwer. Wie alles Menschen sind auch Sie nicht perfekt und das müssen Sie auch nicht sein. Vergessen Sie die Illusion der Unfehlbarkeit. Entwickeln Sie stattdessen eine Fehlertoleranz für Ihr Team und zeigen Sie sich offen für Kritik. Menschlich zu sein bedeutet auch, kritikfähig und offen für Dialog zu sein.

  • Zuverlässig sein

Wenn Sie beispielsweise eine höhere Position, eine Gehaltserhöhung oder zusätzliche Unterstützung versprechen und dieses Versprechen dann nicht einhalten, sind Sie unzuverlässig und brechen Sie das Vertrauen und verlieren an Respekt. Hier besteht ein Zusammenhang zu den Aspekten Kommunikation und Ihrem Verständnis an Ihre Rolle als Führungskraft. Überlegen Sie die Konsequenzen Ihrer Worte bevor Sie etwas versprechen und vergewissern Sie sich im Vorhinein, dass Sie Ihre Zusagen auch einhalten können. So erlangen Sie sich mehr Respekt im Unternehmen.

  • Entscheidungen treffen

Entscheidungen zu treffen ist ebenso ein wesentlicher Bestandteil der Aufgaben einer Führungskraft, welche eine große Auswirkung auf die Mitarbeiter hat. Es ist daher wichtig, sich ausreichend Zeit zu nehmen, sich umfassend zu informieren und unterschiedliche Optionen abzuwägen. Man kann bei Mitarbeitern rückfragen sowie die Meinung von Spezialisten und Experten im Team einholen. Damit entwickelt sich auch Vertrauen im Team und Sie verdienen sich mehr Respekt.

  • Wie zugänglich sind Sie für Ihr Team?
  • Wie reagieren Sie auf Kritik?
  • Was wollen Sie dieses Jahr an Ihrem Verhalten verbessern?

Fazit

Respekt ist sehr oft ein unausgesprochenes Thema im Unternehmen. Die Folgen können Emotionen wie Wut oder Ärger oder andere direkte Konsequenzen wie Resignation, Demotivation oder sogar Kündigungen sein.

Als Führungskraft können Sie Ihren Teil zu einer hohen Zufriedenheit am Arbeitsplatz sowie gegenseitigem Respekt beitragen indem Sie bewusst auf die drei genannten Aspekte Kommunikation, innere Haltung und eigenes Verhalten achten.

Mit einem Leadership Coaching reflektieren und analysieren Sie diese Themen. Es schärft den Blick für das eigene Führungsverhalten und hilft Ihnen, in Ihrer Rolle zu wachsen, sich wohlzufühlen und somit Respekt zu erlangen.

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