Kommunikation ist ein zentraler Punkt im beruflichen Leben und auch eine der größten Herausforderung sowohl für Mitarbeiter als auch für Organisationen.
Laut Paul Watzlawick kann man nicht nicht kommunizieren. In der Tat aber man kann sehr wohl schlecht kommunizieren und damit – bewusst oder unbewusst – viele Konflikte im Unternehmen verursachen.
Kommunikation hat Wirkung und Resonanz. Mängel in der Kommunikation sind die Ursache für viele Hindernisse am Arbeitsplatz.
Mit diesen folgenden Punkten können Sie Ihr Bewusstsein für Ihr Kommunikation entwickeln und Ihre Beziehungen in der Arbeit besser aufbauen und pflegen.
- Der erste Schritt: Ein wertschätzender innerer Dialog
Kommunikation fängt bei Ihnen selbst an mit der Aufmerksamkeit auf den inneren Dialog: Kommunikation beginnt mit Ihrer inneren Stimme im Kopf.
- Welcher Einfluss hat Ihre innere Stimme auf Ihre Handlungen?
- Welche Beziehung haben Sie mit sich selbst?
- Wie achtsam ist Ihre eigene innere Kommunikation?
Nehmen Sie sich regelmäßig Zeit für Selbstreflektion und beobachten Sie Ihre interne Kommunikation, Ihre Gefühle und Ihre Ängste. Probieren Sie, tolerant mit sich zu sein, und befreunden Sie sich mit sich. Diese innere Arbeit macht Sie stark, weniger verletzbar und verbessert Ihren Umgang mit Kollegen, Mitarbeitern oder Vorgesetzten.
Beginnen Sie, achtsam mit sich selbst zu sprechen. Durch dieses Üben finden Sie leichter achtsame Worte und können sich damit am Arbeitsplatz besser behaupten. Darüber hinaus bestimmt die Wortwahl Ihres inneren Dialoges Ihre Kommunikation mit anderen.
- Der zweite Schritt: Denk- und Handlungsfähigkeit durch Emotionssteuerung
Trotz der turbulenten Zeit in der Arbeitswelt ist es wichtig, sich nicht dauerhaft von Emotionen überfordern zu lassen. Ihre Emotionen und Ihre Gedanken teilen Ihnen etwas mit.
Es ist daher hilfreich zu lernen, seine Emotionen zu verstehen und zu beherrschen.
Emotionen sind Produkte unseres Fühlens und entstehen durch die individuelle Bewertung von Situationen und aus früheren Erlebnissen und Erfahrungen.
Durch die Steuerung der Emotionen können Konflikte, Herausforderungen und Krisensituationen im Unternehmen besser adressiert werden, denn Handlungsfähigkeit und lösungsorientiertes Denken werden gestärkt. Als handelnde Person verfallen Sie weniger leicht in Panik und bewahren einen klaren Kopf.
Die Selbstreflexion allein oder mit einem Coach ist ein sehr wichtiges Element, um die Steuerung der Emotionen zu erlernen.
- Wie fühlen Sie sich im Umgang mit schwierigen Kollegen?
- Wie oft sind Sie am Arbeitsplatz aufgrund Ihrer Emotionen in einen Konflikt geraten?
- Der dritte Schritt: Achtsame Kommunikation untereinander fördern
Achtsame Gespräche mit Kollegen in der Arbeit sind nicht nur notwendig, sondern auch besonders wirkungsvoll. Sie fördern ein angenehmes Arbeitsklima und verbessern den Teamgeist und das „Wir“-Gefühl. Begegnungen und Besprechungen am Arbeitsplatz mit wertschätzender Kommunikation erhöhen das Wohlbefinden und die Arbeitszufriedenheit.
Aus diesem Grund ist es wichtig, in der Kommunikation nicht nur auf die digitalen Medien zu setzen, sondern auch auf die persönliche Begegnung. Zeigen Sie Interesse und entwickeln Sie eine kontinuierliche achtsame Besprechungskultur.
Die Aufmerksamkeit auf die anderen und die sprachliche Verständigung zwischen Menschen sind relevant.
Mit einer achtsamen Kommunikation sind Sie sowohl mit sich selbst als auch mit Ihrem Gegenüber empathisch in Kontakt und bauen eine bessere Beziehung auf.
- Welche Reaktionen lösen Ihre Worte aus?
- Wie gestalten Sie Ihre zwischenmenschlichen Beziehungen?
- Der vierte Schritt: Aktive konstruktive Kommunikation und aktives Zuhören
Eine aktive und konstruktive Fragestellung zeigt dem Gegenüber Verständnis und Wertschätzung und der Gesprächspartner fühlt sich respektiert und anerkannt. Das aktive Zuhören, auf die gesprochenen Worte also bewusst zu achten, ist eine Voraussetzung dafür, dem Gesprächspartner gegenüber aufmerksam zu sein.
Nehmen Sie sich die Zeit, offene Fragen zu stellen und aktive konstruktive Antwort zu geben.
Mit einer aktiven konstruktiven Kommunikation nehmen Sie die positiven Gefühle des anderen besser auf und gleichzeitig können Sie Ihre eigenen positiven Gefühle besser vermitteln.
Ihre Körpersprache und Gestik sowie der Augenkontakt mit dem Gesprächspartner spielen eine große Rolle in einer aktiven Kommunikation, dank derer sich Wohlempfinden und eine positive Beziehungsqualität im Unternehmen etablieren. Denn durch eine passive oder destruktive Kommunikation empfinden Menschen Stress und negative Gefühle.
Im Berufsleben werden verschiedene Arten von Kommunikation gelebt:
- Eine passive konstruktive Kommunikation, bei der keine Gefühle gezeigt werden, bei der man nicht über Gefühle spricht und nur auf der sachlichen Ebene kommuniziert. Empathie wird nicht demonstriert. Nach einiger Zeit entwickelt sich Frustration bei den Gesprächspartnern.
- Eine passive destruktive Kommunikation, bei welcher kein Augenkontakt vorhanden ist, das Thema rasch gewechselt wird, wenn es unangenehm wird, oder das Gegenüber einfach ignoriert wird. Diese Art der Kommunikation kann innere Wut verursachen oder zu Demotivation führen.
- Eine aktive destruktive Kommunikation, bei der negative Gefühle dem Gesprächspartner gegenüber offen ausgesprochen werden, Probleme in den Vordergrund gestellt oder Kritik ohne Rücksicht geübt werden. Diese Stufe der Kommunikation kann rasch zu einem schlechten Arbeitsklima führen und die Frustration stark erhöhen.
– Wie kommunizieren Sie mit Ihren Kollegen/Mitarbeitern?
Es kann sein, dass Ihnen eine aktive Kommunikation am Anfang schwerfällt. Geben Sie nicht auf: je öfter Sie aktive Kommunikation einsetzen, desto stärker werden die Vorteile der aktiven Kommunikation erkennbar.
- Der fünfte Schritt: Positive Kommunikation und positives Feedback geben
Positive Kommunikation und Feedback sind ein notwendiger Baustein für eine gute Zusammenarbeit und unterstützen einen respektvollen Umgang mit Mitarbeitern. Sie äußern damit Ihre eigene Meinung, bleiben aber freundlich und aufmerksam. Durch kontinuierliches positives und konstruktives Feedback wird das Vertrauen im Team gestärkt, die Motivation gefördert und ein positives Arbeitsklima geschaffen, die Zusammenarbeit ist somit produktiver.
Mitarbeiter brauchen Feedback zu ihrer Leistung, aber auch das Gefühl, als Menschen gesehen zu werden. Das positive Feedback fördert das Selbstbewusstsein der Mitarbeiter, anerkennt den Erfolg der Person oder des Teams und stärkt die Beziehung untereinander. Selbstverständlich ist positives Feedback nicht in alle Situation möglich. Sollte in einer schwierigen Situation negatives Feedback notwendig sein, sollte die Kritik sachlich, nachvollziehbar und verhaltensbezogen bleiben. So fühlen sich die Mitarbeiter nicht persönlich angegriffen und ihren Selbstwert nicht in Frage gestellt.
- Der sechte Schritt: Gesunde Kommunikation entwickeln
Nicht selten leidet die Kommunikation im Büro vielfach an mangelnder Verständigung und Aufrichtigkeit. Dies führt zu ungeklärten Differenzen und zu verbalen Verletzungen. Zunehmende Krankenstände sind oft die Konsequenz einer „Junktalk“-Kommunikation.
Viele Führungskräfte konzentrieren ihre Kommunikation auf die Sachebene und verleugnen die persönliche Ebene, die Gefühle und die Bedürfnisse der Mitarbeiter, weil sie nicht mit Emotionen konfrontiert werden wollen. Diese Art der Kommunikation führt selten zum Ziel und kann sogar ein Auslöser sein für Demotivation und Unzufriedenheit. Ein kooperatives Miteinander bringt weit mehr als ein unproduktives Gegeneinander.
Gerade in schwierigen Zeiten ist es wichtig, eine bewusste und gesunde Kommunikation mit Mitarbeitern zu führen: eine Kommunikation im Team, bei der Führungskräfte und Mitarbeiter sich Zeit nehmen, um miteinander zu reden und einander zuzuhören. Es wird Vertrauen aufgebaut, Ängste werden reduziert, Konflikte besser verstanden und ein besseres Arbeitsklima geschaffen. Diese Art zu kommunizieren hat großen Einfluss auf die Arbeitsqualität, unterstützt bei der Vorbeugung von Stress, erweckt Kreativität und Initiative, intensiviert die Beziehungen und sichert nachhaltige Erfolge.
Conclusio
Wenn Sie mit Ihrer Kommunikation den Unterschied machen wollen, nehmen Sie sich und die anderen deutlicher wahr und probieren Sie, Ihr Gegenüber empathisch zu verstehen. Durch aktives Zuhören, mit mehr Offenheit und Respekt, entwickeln Sie Ihre Kommunikationsfähigkeit, bauen Sie neue Beziehungen auf und in Konfliktsituationen verstehen Sie Emotionen besser. Dies alles hilft Ihnen, lösungsorientiert zu Denken, zu Handeln und besser zu kommunizieren.
Autorin: Claudine Pirkner