Träumen Sie davon, einen beruflichen Neuanfang zu wagen, trauen sich dann aber doch nicht?
Die Pandemie hat unser Leben erschüttert und erlaubt uns gleichzeitig, uns selbst in Frage zu stellen. Vielleicht ist es jetzt an der Zeit, dem Arbeitsleben mehr Sinn zu geben. Es geht nicht um Disruption, sondern einfach darum, dem Berufsleben eine neue Richtung zu geben. So kann man mit sich selbst im Einklang sein und den Mut haben den nächsten Schritt zu machen.
Ein Neuanfang ins Berufsleben sollte gut überlegt sein. Bevor Sie einen Neubeginn wagen, brauchen Sie einen Plan, denn Improvisation ist hier fehl am Platz.
Folgende Schritte werden Ihnen helfen, Ihre Idee zu entwickeln und Ihr Projekt zu konkretisieren
Schritt 1 – Ziehen Sie Bilanz über Ihre Motivation
Bevor Sie richtig anfangen, sollten Sie eine klare Idee über Ihre Beweggründe für eine berufliche Veränderung haben. Fragen Sie sich, was Sie wirklich wollen
- Wollen Sie Ihre Karriere verbessern?
- Wollen Sie Ihre Lebensqualität verbessern?
- Wollen Sie einfach raus aus der Routine und etwas Neues ausprobieren?
Es gibt immer gute oder schlechte Beweggründe, einen neuen Job zu suchen. Die Probleme, die Sie jetzt im Büro oder im Privatleben haben, können sich bei einem neuen Job wiederholen. Definieren Sie daher genau Ihre Motivation für einen Jobwechsel, denn das ist der erste Schritt für die Machbarkeit Ihres Projektes
Schritt 2 – Erkennen Sie Ihre Bedürfnisse und Ihre Gefühle
Eine Retrospektion ist für ein Neuorientierungsprojekt sehr wichtig und die Basis für die nächsten Etappen
Fragen Sie sich:
- Welche Bedürfnisse sind derzeit in der Arbeit unerfüllt bzw. weniger erfüllt?
- Wie fühlen Sie sich in dieser Situation?
- Welche Bedürfnisse wollen Sie stillen?
- Wie wollen Sie sich fühlen?
Nach dieser Reflexionsarbeit werden Sie mehr Klarheit über Ihre Situation bekommen.
Schritt 3 – Analysieren Sie Ihre Ängste
Wenn Sie über Ihre Bedürfnisse und Ihre Gefühle reflektiert haben, wovor haben Sie dann noch Angst?
- Welche Herausforderungen stehen vor Ihnen?
- Wie haben Sie die letzte Veränderung bewältigt?
- Welche Fähigkeiten haben Sie dafür benötigt?
Viele Menschen haben Angst vor Veränderungen, weil sie ihre Komfortzone als sicher wahrnehmen. Gewohnheit und festgefahrene Routine geben uns ein Gefühl von Sicherheit.
Erst wenn Sie sich Ihrer Ängste bewusst sind, können Sie diese auflösen. Es ist nicht immer einfach, sich auf ein unbekanntes Umfeld einzulassen. Doch genau das ist die Voraussetzung, um zu wachsen und mutiger zu werden.
Schritt 4 – Definieren Sie Ihre Vision des Projektes
Sie haben eine Idee aber noch keine konkrete Vision des Projektes? Um Ihre Vision klar zu definieren, reflektieren Sie darüber:
- Wie verständlich ist Ihre Vision?
- Wie begeistert sind Sie von Ihrer Vision?
- Wie spornt Sie Ihre Vision an?
- Wie weit glauben Sie an deren Umsetzbarkeit?
Tauchen Sie in Ihre Vision ein und erleben Sie Ihre erwünschte Zukunft mit allen Sinnen. Mithilfe von Bildern werden Sie sich Ihrer Vision und Ressourcen bewusster.
Schritt 5 – Identifizieren Sie die Herausforderungen und die Chancen einer Veränderung
Machen Sie sich eine Liste von den Herausforderungen und Chancen, die Sie auf dem Weg der Veränderung treffen können.
Eine Ja-Haltung macht den Unterschied zur Veränderung und ermöglicht Ihnen, die Chancen anzunehmen. Stellen Sie sich folgende Fragen, um eine vor Ihnen liegende Chance wahrzunehmen:
- Wofür kann die Veränderung gut sein?
- Wozu macht es Sinn?
- Wie können Sie sich durch diese Chance weiterentwickeln?
Die Antworten auf diese Fragen unterstützen Sie dabei, neue Wege zu sehen. Seien Sie sich darüber bewusst, dass Sie eine neue Haltung und Flexibilität in Ihrem Leben brauchen, wenn Sie das Neue wagen, statt in Altem zu verharren.
Schritt 6 – Reflektieren Sie über den Preis, den Sie zu zahlen bereit sind
Sie wünschen sich eine Karriereverbesserung, eine ausgeglichenere Work-Life-Balance, eine bessere Lebensqualität oder wollen etwas ganz anderes machen. Auf dieser Ebene ist es notwendig sich zu überlegen, welchen Preis diese Veränderung hat, wie zum Beispiel:
- Wieviele Überstunden sollen Sie in diesem neuen Job machen?
- Wieviele Zugeständnisse sollen Sie oder Ihre Familie machen?
- Wieviel Geld werden Sie mit diesem neuen Job verdienen?
Diese Etappe der Reflexion ist sehr wichtig. Damit werden Sie wirklich bewusst, welche Konsequenzen eine berufliche Veränderung haben wird, welche Herausforderung Sie meistern werden und ob es für Sie oder Ihre Familie zumutbar ist.
Schritt 7 – Erstellen Sie einen Plan
Da nicht unwahrscheinlich ist, dass mit Ihrem Projekt nicht alles glatt läuft, ist es wichtig einen Plan B in der Tasche zu haben. Damit stellen Sie sicher, dass Sie Ihr Projekt bei ein paar Hindernissen nicht gleich aufgeben.
Wenn Sie Ihre Ziele planen, vergessen Sie bitte nicht auch darüber nachzudenken, was bei dem Projekt schief gehen könnte. Überlegen Sie sich ein paar Lösungsmöglichkeiten für eventuelle Hindernisse.
Stellen Sie sich die folgenden Fragen:
- Was könnte bei den verschiedenen Zielen und Schritten zu Ihrem Projekt schief gehen?
- Was wäre das Schlimmste, das passieren könnte?
- Was können Sie im Vorfeld tun, um den schlimmsten Fall zu verhindern?
- Was werden Sie konkret machen, wenn das Schlimmste eintritt?
Mit einer guten Vorbereitung und Antizipation können Sie Hindernisse besser schätzen und überwinden sowie Ihre Ziele einfacher erreichen. Außerdem hilft ein Plan B auch dabei, bei Schwierigkeiten gelassener zu bleiben.
Veränderung gehört zu einer aktiven Lebensgestaltung. Die wesentlichen Schlüssel, um eine berufliche Veränderung zu meistern, sind: Vertrauen in sich und Ihre Fähigkeiten zu haben sowie eine positive Einstellung.
Wie ist es bei Ihnen? Sind Sie sich klar über Ihre Motivation, Ängste und Herausforderungen? Haben Sie einen Plan B vorbereitet?
In Krisenzeiten begleite ich Sie bei Ihren Veränderungsprozessen, damit Sie Klarheit erhalten und Ihre Widerstandsfähigkeit sowie Ihr Selbstbewusstsein gestärkt werden.
Autorin: Claudine Pirkner